Diese Farbe tragen wir mit Stolz bis heute. Sie unterscheidet uns von allen anderen Frauen-Großlogen, mit denen wir in Kontakt sind, z.B. bei C.L.I.M.A.F., dem Centre de Liaison International de la MAçonnerie Féminine. Auch vieles andere, was wir als freimaurerisch definieren, gab es damals noch nicht in dem Berliner freimaurerischen Frauenzirkel. Denn LOGE konnten die Schwestern sich auch noch nicht nennen.
Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis Mitte der 1970er Jahre an Freimaurerei interessierte Frauen aus Westdeutschland den Kontakt zu der Berliner Freimaurerinnenloge knüpften. Über Jahre fuhren sie monatlich mit dem Auto von Düsseldorf und Wetzlar über die Zonengrenze nach Berlin, um die Freimaurerinnen und deren Arbeit kennenzulernen und schließlich aufgenommen zu werden. Was für ein außergewöhnliches Engagement diese Schwestern damals zeigten! Ich mache es kurz: 1982 konnten in Düsseldorf und Wetzlar zwei weitere Frauenlogen gegründet werden und die nunmehr drei Logen gründeten noch im gleichen Jahr unsere Großloge, die heute gut 600 Schwestern in 31 aktiven Logen repräsentiert, von Flensburg bis Konstanz und von Saarbrücken bis Dresden.
Wir haben einen freien Blick, weil wir uns alles erarbeiten mussten. Bis heute bemühen wir uns darum, diese Freiheit zu bewahren. Natürlich blicken wir beeindruckt auf die langen Traditionen anderer Freimaurer Großlogen, auf den Reichtum an Schriften und Erfahrung zum Beispiel, aber der Mut, unseren eigenen Weg zu gehen und zu gestalten, wird immer wieder belohnt mit einer durch Teilhabe lebendigen Arbeit. In unserem Bund wird die Flamme weitergegeben.
Ein Beispiel: In den 2000er Jahren haben wir verschiedene Veränderungen in den Rahmen der Rituale für unsere Tempelarbeiten vorgenommen. Die wohlüberlegten Änderungen einer Expertinnengruppe fanden wenig Akzeptanz in den Logen, es fehlte der Vermittlungsschritt.
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