Nachdenken einer freien Frau über Tradition und Zukunft der Freimaurerei
„Wir brauchen neuen Mut und neue Ideen, auf denen unsere Zukunft wieder aufgebaut werden kann.“ An diesen starken Gedanken aus der Einladung zu dieser Weltkonferenz möchte ich mit meinem Beitrag anknüpfen. Ich bin Großmeisterin der Frauen-Großloge von Deutschland, einer Großloge für Freimaurerinnen, die im kommenden Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Unsere erste Loge entstand im Nachkriegsdeutschland 1949 in Berlin, unterstützt und ins Licht gebracht von Brüdern regulärer Großlogen. Diese Brüder hatten Mut und wir haben ihnen viel zu verdanken. Doch bitte ich Sie, mich hier nicht misszuverstehen. Ich erwähne die Brüder nicht, um uns Schwestern der Frauen-Großloge von Deutschland daraus eine Art von ererbter Berechtigung abzuleiten. Sondern tatsächlich, um ihrem Mut und ihrer Haltung Respekt zu zollen. Denn innerhalb ihrer eigenen Organisation kann ihr Handeln nicht unumstritten gewesen sein.
Eine kleine Anekdote: Sie haben sich damals gescheut, unseren Schwestern die Farbe blau zu geben - andere Farben kamen ebenfalls nicht infrage, so dass die Freimaurerinnen schließlich ein tiefes Violett wählten.